Ersatzstrom
Damit im Notfall der Strom nicht ausgeht.
Die Stromversorgung in der Schweiz ist in den letzten Jahren immer stabiler geworden. 2021 mussten Verbraucher laut einer Statistik eine durchschnittliche Unterbrechung von 17 Minuten hinnehmen. Aufgrund der Themen Energiekrise oder Strommangellage machen sich aber immer mehr Menschen Gedanken über eine Notstromlösung.
Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, denkt oft, dass seine Immobilie weiterhin mit Solarstrom versorgt wird, wenn der Netzstrom ausfällt. Doch dem ist nicht so.
Warum eine PV-Anlage nicht per se ersatzstromfähig ist.
Eine Photovoltaik-Anlage produziert Gleichstrom, der für die Nutzung im Gebäude durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Anschliessend speist der Wechselrichter den Wechselstrom ins Stromnetz des Gebäudes ein. Konventionelle Wechselrichter sind aber so ausgelegt, dass sie nur in ein stabiles und starkes Netz einspeisen. Wird eine unzulässige Spannung, abweichende Frequenzen, Unregelmässigkeiten oder gar ein Netzausfall bemerkt, trennt sich der Wechselrichter vom Netz. Grund für diese Trennung ist vor allem Personenschutz.
Ihren Solarstrom als Ersatzstrom nutzen. So gehts.
Damit Sie Ihre Photovoltaik-Anlage als Ersatz-/Notstromanlage nutzen können, muss die Anlage mit einem zusätzlichen Kuppelschalter ausgerüstet werden. Dieser trennt bei einem Netzausfall das Gebäude vom öffentlichen Strom.
Aufbauarten von Photovoltaik-Anlagen
Aufbau einer Standard-Photovoltaik-Anlage
Standardmässig wird auf einem Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert, welche grob gesagt aus Solarmodulen und einem Wechselrichter besteht. Die Anlage produziert tagsüber, wenn die Sonne scheint, Strom. Zum Zeitpunkt der Produktion nicht genutzter Strom wird ins Netz des Energieversorgers zurückgespeist. Bei einem Stromausfall schaltet der Wechselrichter ab und die PV-Anlage produziert keinen Strom mehr.
Aufbau einer Photovoltaik-Anlage mit Speichersystem
Wird eine Photovoltaik-Anlage mit einem Speicher ergänzt, wird der tagsüber produzierte Strom zwischengespeichert und kann auch dann genutzt werden, wenn die Anlage nicht produziert. Das erhöht den Eigenverbrauch. Denn gerade in Wohnungen und Häusern wird vor allem abends Strom gebraucht, wenn die Sonne nicht mehr scheint und kein Solarstrom produziert wird.
Standardmässig werden PV-Anlagen mit Batteriespeicher aber auch nicht für den Betrieb als Ersatzstromsystem realisiert. Der Wechselrichter stellt bei einem Netzausfall ab, der Batteriespeicher wird vom Netz getrennt und liefert keinen Strom mehr ins Gebäude.
Aufbau einer Photovoltaik-Anlage mit Ersatzstromfunktion
Der Aufbau eines Ersatzstromsystems unterscheidet sich bildlich nicht gross von dem einer PV-Anlage mit Batteriespeicher. Und dennoch enthält ein solches System eine entscheidende Komponente – nämlich den Kuppelschalter, welcher zwischen Haus und Energieversorger steht. Im Falle eines Netzausfalles stellt der Wechselrichter zunächst ab. Der Kuppelschalter stellt direkt nach dem Netzausfall auf Not-/Ersatzstrom um. Der Wechselrichter wird damit vom öffentlichen Netz getrennt und startet automatisch neu. Die Photovoltaik-Anlage sowie der Speicher gehen in einen sogenannten «Inselbetrieb» über.
Wie lange eine Ersatzstromversorgung gewährleistet werden kann, hängt zum einen von der Leistung des Wechselrichters und der Photovoltaik-Anlage sowie der Kapazität des Batteriespeichers ab. Die beziehbare Leistung ist im Ersatzstrombetrieb begrenzt. Es ist deshalb möglich, dass grosse Verbraucher vom Ersatzstrom ausgeschlossen werden müssen.
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Sie möchten mehr über ersatzstromfähige Photovoltaik-Anlagen wissen? Wir beraten Sie gerne zum Thema und realisieren für Sie eine ersatzstromfähige PV-Anlage.